Dumme Fragen? Je mehr, desto besser!

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Der Publizist Henryk M. Broder ist bekannt dafür, Bücher über die unterschiedlichsten Dinge zu verfassen. Deshalb war er einmal mit der Frage konfrontiert, ob er denn als fachlicher Laie überhaupt die Berechtigung hat, über ihm fremde Sachgebiete zu schreiben. Darauf Broder: „Ja. Wenn Sie bei Null anfangen und vollkommen ahnungslos an die Sache herangehen, ist das die optimale Voraussetzung. Denn Expertentum führt zu dem, was man die déformation professionelle nennt. Wenn Sie bei Null anfangen, erklären Sie etwas sich selbst. Der Experte hingegen erklärt anderen was, setzt in seinen Ausführungen aber Vieles voraus, das nur er weiß.“

Recht hat er, der Mann! Denn nicht selten lassen Experten das Publikum mit vielen Fragezeichen zurück – nicht nur in der politischen Publizistik, auch im Bereich der Unternehmens- und Verbandskommunikation. Deshalb ist es gerade die vornehmste Funktion des externen Kommunikationspartners, keine Ahnung zu haben – zumindest nicht von der Institution, die er berät. Er beginnt seine Arbeit vollkommen voraussetzungsfrei und will seinen Kunden von Grund auf verstehen. Deshalb erscheint meinen Gesprächspartnern die eine oder andere Frage, die ich ihnen zu ihrem Verband oder Unternehmen stelle, auf den ersten Blick zuweilen etwas simpel – um dann nach dem zweiten Blick einzuräumen, dass sie durch meine Fragen erst wieder über die Grundlagen ihrer Arbeit mitsamt ihren „Selbstverständlichkeiten“ nachzudenken beginnen.

Der unbefangene Blick des externen Partners legt also den Kern frei und bietet deshalb die Grundlage für Darstellungsformen, die konsequent auf die Informationsbedürfnisse des Zielpublikums ausgerichtet sind. Deshalb: Dumme Fragen? Aber klar doch. Je mehr, desto besser!

Auch bei dem DRK-Kreisverband Steinfurt habe ich zunächst einen Tag mit den Verantwortlichen der unterschiedlichen Fachbereiche gesprochen, ehe ich an die Vertextung ging.

Die Ergebnisse, die Ende 2015 ins Netz gegangen sind, finden Sie hier: